Wie gut, dass Harald Krips 1981 einen Job in Solingen annahm und mit seiner jungen Ehefrau Brigitte von Brühl nach Wermelskirchen gezogen ist. "Deshalb haben wir heute in der Stadt eine so unfassbar engagierte Frau, die stets mit offenen Augen durch die Gegend geht und hilft, wo sie nur kann. Ohne Brigitte Krips, ihren Ideen und ihrer Energie wäre Wermelskirchen heute um so viele wichtige und wertvolle Vereine ärmer", sagte Bürgermeisterin Marion Lück in ihrer Laudatio. Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland habe Brigitte Krips besonders verdient, weil sie ein besonderer Mensch ist, fügte sie hinzu und sagte: "Sie werden nicht müde, sich engagiert dafür einzusetzen, diese Stadt zu einem noch besseren, noch schöneren und noch herzlicheren Ort zu machen. Und deshalb sage ich Herzlichen Glückwunsch und von ganzem Herzen DANKE."
Seit Jahrzehnten setzt sich Brigitte Krips im sozialen Bereichein: 1992 wurde sie zur Gemeindehelferin und Lektorin in der katholischen Kirchengemeinde St. Michael Wermelskirchen gewählt. 1997 initiierte sie in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Verband Rheinisch-Bergischer Kreis die Einrichtung eines Sprech- und Beratungszimmers für Bedürftige. Bereits 1998 wurde sie Vorsitzende der Caritas in der katholischen Kirchengemeinde Wermelskirchen. Seit der Einrichtung des Beratungszimmers ist die Anlaufstelle für viele Hilfesuchende eine große Unterstützung. Geprägt durch die tägliche Konfrontation mit existenziellen Nöten der Bedürftigen wuchs in Brigitte Krips der Gedanke, das Hilfsangebot auszuweiten.
Mit einigen Gleichgesinnten gründete sie 2007 den Verein „Tafel Wermelskirchen e.V.“. Seitdem engagiert sie sich als erste Vorsitzende mit großem zeitlichem Aufwand und viel Herzblut für die Initiative. Von vormals 230 hilfesuchenden Familien wurde zwischenzeitlich die Versorgung auf rund 500 mehr als verdoppelt. Brigitte Krips ist bekannt dafür, dass sie für Probleme, die ihr begegnen, schnell Lösungen zu finden. Das stellte sie erneut unter Beweis, als die Stadt Wermelskirchen im Jahr 2015 Geflüchtete aufnahm.
Besonders wichtig ist Krips das Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Um das umzusetzen, führte sie bei den Mitarbeitenden der Tafel das Mentoratsprinzip ein, um schnellstmöglich Wissen multiplizieren zu können. So konnte jedem Flüchtlingshaushalt in der Anfangszeit ein Pate oder eine Patin für Behörden- und Arztgänge zur Seite stehen. Außerdem organisierte Krips eine Werkstatt für die Reparatur von Fahrrädern. 2017 erweiterte sie das Angebot um ein Waschcafé (KOMM-AN). In dem Café können Hilfesuchende ohne eigene Waschmaschine während der Inanspruchnahme eines Beratungsgesprächs (Hilfe beispielsweise im Umgang mit Behörden, Schule, Beruf und mehr) ihre Wäsche waschen und ihre Kinder betreuen lassen. Das Angebot wird stetig erweitert und sehr gut angenommen. Von Sprachkursen für die Neuankömmlinge bis zum Internetzugang erfahren Hilfesuchende ein breit gefächertes Angebot. Bemerkenswert war auch ihr Engagement im Rat des Caritasverbandes Rheinisch-Bergischer Kreis e.V. Hier brachte sie sich von 2001 bis 2020 mit großem Verantwortungsbewusstsein und hohem Zeitaufwand auf vielfältige Weise ein. Aus persönlichen Gründen trat sie 2020 nicht erneut zur Wahl an.
Außerdem war Brigitte Krips 2015 Gründungsmitglied der Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“ und engagierte sich von 1991 bis 2014 als sachkundige Bürgerin sowie von 2014 bis 2020 als Ratsmitglied in der Kommunalpolitik. Sie gehörte bis zum Ende der letzten Amtsperiode im September 2020 einer Vielzahl von Ausschüssen des Rates der Stadt Wermelskirchen sowie der Mitgliederversammlung des Nordrhein-Westfälischen Städte- und Gemeindebundes an. Hier war sie überwiegend im sozialen Bereich, im Bereich der Jugendhilfe und des Schulwesens aktiv. Aus persönlichen Gründen stellte sie sich 2020 nicht erneut zur Wahl. Ihr Mann hatte sich gewünscht, auch mal mehr Zeit mit seiner Freu zu verbringen, verriet Bürgermeisterin Marion Lück in ihrer Laudatio: "Ich gönne Ihnen beiden die Auszeiten witrklich, aber liebe Frau Krips, ich wünsche mir trotzdem, dass Sie sich noch ganz lange, so couragiert und engagiert für die Menschen in Ihrer Wahlheimat einsetzen. Und vor allem wünsche ich mir, dass Sie für ganz viele weiterhin ein leuchtendes Vorbild sind, damit wir auf viele freiwillige Ehrenamtler in dieser Stadt zählen können, ohne die das Leben in der Stadt weniger schön und weniger bunt wäre."
2014 wurde Brigitte Krips aufgrund ihres außergewöhnlichen sozialen Engagements bereits mit der Goldenen Ehrennadel des Rheinisch-Bergischen Kreises ausgezeichnet.