Kontorgebäude der Kattwinkelschen Fabrik wird saniert

Erstellt von Kathrin Kellermann |

Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen in den Räumen der Stadtbücherei in der Kattwinkelschen Fabrik nach dem Dachstuhlbrand im Juli vergangenen Jahres, haben eins fast vergessen lassen: Die Einrüstung am danebenliegenden Kontorgebäude des denkmalgeschützten Ensembles hat nichts mit dem Dachstuhlbrand zu tun. 

Seit August 2024 wird die Fassade des Kontorgebäudes, in dem sich neben den Büroräumen für das Veranstaltungsmanagement der Kattwinkelschen Fabrik auch der Kinder- und Jugendbereich befindet, denkmalgerecht saniert.

Es war 1863, als die Brüder Eugen und Wilhelm Kattwinkel ihre Firma gründeten, um Schäfte herzustellen. Die Kattwinkelsche Fabrik und das Kontorgebäude wurden im Jahr 1892 erbaut. Dass jetzt Handlungsbedarf an dem denkmalgeschützten Gebäude bestand, hatte einen guten Grund: In der Vergangenheit wurde lange Zeit nicht in den Erhalt des historischen Gebäudes investiert, heißt es aus dem Gebäudemanagement der Stadt. Da die Fugen früher immer nur ausgebessert worden sind, mussten sie nun rund um das Gebäude saniert werden. 

„Die Kattwinkelsche Fabrik ist ein eindrucksvolles Beispiel für Industriearchitektur der Jahrhundertwende und wurde deshalb 1985 unter Denkmalschutz gestellt“, sagt Michaela Böllstorf, Amtsleiterin Gebäudemanagement, die als Expertin für Denkmalschutz die Dringlichkeit der Sanierung vorangetrieben hatte. Denn: „Das Kontorgebäude ist in die Jahre gekommen, was man an der Ziegelfassade und den oft noch vorhandenen historischen Fenstern gemerkt hat.“ Auch eine Gutachterin hatte festgestellt, dass die Fassade dringend renoviert werden muss. 

In den vergangenen Monaten wurden deshalb die Sanierungsmaßnahmen akribisch geplant: Derzeit wird die Ziegelfassade saniert, indem historisch nicht korrekte Steine oder Steine mit großen Beschädigungen ersetzt werden. Das erfordert auch, dass neue Steine retouchiert werden, um an den Bestand angepasst zu werden. Parallel werden alle Fugen neu verfugt und das Dach zur Straße hin ausgebessert. Kein leichtes Unterfangen, denn dafür mussten faule Holzelemente ausgetauscht werden. Zudem entschied sich das Gebäudemanagement zur Rückführung des Erscheinungsbildes – vor allem des Daches – in den historisch korrekten Zustand. 

„In diesem Zuge erneuern wir auch gleich den Blitzschutz und planen energetische Aufwertungsmaßnahmen ein“, erklärt Michaela Böllstorf. Dazu gehört auch, das historische Fenster und Türen einen neuen Anstrich erhalten, um wieder vor der bergischen Witterung geschützt zu sein. 
Die Gesamtkosten für die Sanierung des Kontorgebäudes der Kattwinkelschen Fabrik belaufen sich auf etwa eine Million Euro, wovon 259.000 Euro Fördergelder der Bezirksregierung Köln – explizit für den Bereich des Denkmalschutzes - bereitstehen. 

Bis Ende des Jahres werden die Arbeiten, für die Andreas Hain, Hochbautechniker und Dachdeckermeister im Gebäudemanagement der Stadt, als Bauleiter und Koordinator zuständig ist, noch andauern. Die historischen Details der Sanierung wurden bereits im Vorfeld von Kirsten Mäntele, die ebenfalls im Gebäudemanagement der Stadt arbeitet, entwickelt. 

 

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Bis Ende des Jahres laufen die Sanierungsarbeiten am Kontorgebäude der Kattwinkelschen Fabrik. Foto: Stadt Wermelskirchen / Kathrin Kellermann
Machen sich ein Bild vor Ort über die laufenden Arbeiten am Kontorgebäude: Michaela Böllstorf und Andreas Hain vom Gebäudemanagement der Stadt. Foto: Stadt Wermelskirchen / Kathrin Kellermann
Keine Angst vor luftigen Höhen: Andreas Hain aus dem Gebäudemanagement der Stadt ist Dachdeckermeister und ist garantiert schwindelfrei auf dem Dach der Katt. Foto: Stadt Wermelskirchen / Michaela Böllstorf
Unter anderem wurden historisch nicht korrekte oder beschädigte Steine ersetzt und die neuen retouchiert. Foto: Stadt Wermelskirchen / Kathrin Kellermann
Die Giebel sind verlängert worden als Wetterschutz. Jetzt wird das Dach in dem Bereich noch neu gedeckt. Foto: Stadt Wermelskirchen / Michaela Böllstorf