Stadt und Straßen.NRW suchen Lösungen für Baustelle Preyersmühle

Erstellt von Kathrin Kellermann |

Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Rhein-Berg und die Stadt Wermelskirchen haben in dieser Woche auf Einladung von Bürgermeisterin Marion Holthaus die Verkehrssituation in Preyersmühle untersucht. Durch den dringend erforderlichen Ersatzneubau der Eschbachbrücke musste Straßen.NRW an dieser Stelle vor Ostern eine Baustelle einrichten, obwohl parallel die Arbeiten der Autobahn GmbH an der Brücke in Hünger noch nicht abgeschlossen sind und deshalb mit der Umleitungsstrecke kollidieren.

„Durch die Baustellenampeln in dem Bereich sind erhebliche Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger entstanden. Deshalb hatte der Rat mich beauftragt, mit Straßen.NRW eine Lösung zu suchen“, so die Bürgermeisterin.

Im Zuge der gemeinsamen Gespräche zwischen Straßen.NRW und der Stadt Wermelskirchen wurde überlegt, die derzeitige Verkehrsführung mit Baustellenampeln zu ändern, damit der Verkehr in beide Richtungen gleichzeitig fahren kann. Allerdings ist dies frühestens in vier Wochen möglich, weil durch die komplexe Baustellenlogistik jetzt zwingend Arbeiten durchgeführt werden müssen, die eine Einspurigkeit erfordern.

„Es kommen sehr große Geräte zum Einsatz, um eine Bohrpfahlwand zu setzen. Dafür wird viel Platz benötigt und das kann leider auch nicht eingeschränkt werden“, sagt Mohamed Abodahab, Abteilungsleiter Bau in der Regionalniederlassung Rhein-Berg.

Da aller Voraussicht nach im Juni die Sperrung in Hünger aufgehoben werden soll, wurde zwischen der Stadt und Straßen.NRW deshalb vereinbart, nach dem Setzen der Bohrpfahlwand zu prüfen, ob es noch notwendig ist, den Verkehr anschließend wieder zweispurig zu führen.

„Die Wiederherstellung der Zweispurigkeit ist ein extremer Eingriff in den Bauablauf. Die Bauunternehmen müssten ihren gesamten Ablauf auf den stark verkleinerten Arbeitsraum anpassen. Daher ist das für uns nicht die beste Lösung. Wenn erforderlich, würden wir dies aber umsetzen“, so Straßen.NRW.

Ein weiterer Aufschub des Ersatzneubaus der Eschbachbrücke bis ins kommende Jahr hätte zu einer unvorhersehbaren Vollsperrung des Bauwerks führen können, die den Verkehr an dieser Stelle für mindestens ein Jahr komplett unterbunden hätte. Denn: Letztmalig wurde das Bauwerk am 3. Juni 2024 geprüft. Dabei ist festgestellt worden, dass die Standsicherheit des Bauwerks erheblich beeinträchtigt ist. „Wir haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht, aber der Zustand der Eschbachbrücke und die Umweltvorschriften haben uns keine andere Wahl gelassen, als mit der Baumaßnahme schon im April zu beginnen“, so Abodahab.

Artenschutz: Zum Schutz der Fische ist neben einer Elektrobefischung vor allem die bauzeitliche Beschränkung für Arbeiten im Gewässer auf den Zeitraum vom 16. Mai bis zum 15. Oktober begrenzt. Allein die Vorarbeiten für die Sanierung der Brücke machten aber einen frühen Baubeginn nötig, weil die Baumaßnahme ansonsten nicht im erforderlichen Zeitrahmen hätte abgeschlossen werden können. Die vorgegebenen Zeiten ergeben sich aus den Laichzeiten der vorkommenden Fischfauna und wurden unter anderem mit der höheren Naturschutzbehörde abgestimmt. Es soll vermieden werden, dass die Fortpflanzungs- und Ruhestätten der geschützten Fischarten zerstört oder beschädigt werden. Zum Abbruch des Bestandsbauwerkes ist aber zwingend ein Eingriff in das Fließgewässer erforderlich. Um die artenschutzrechtlichen Vorgaben einhalten zu können, musste mit den vorlaufenden Bauarbeiten bereits ab April begonnen werden. Derzeit ist der Verkehr einspurig geregelt, weil für die Vorarbeiten große Gerätschaften nötig sind, um eine nötige Bohrpfahlwand für die Brückenkonstruktion zu setzen.

Der Baubeginn konnte deshalb nicht aufgeschoben werden. „Wir bleiben aber in Gesprächen mit Straßen.NRW, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Situation für die Bürgerinnen und Bürger zu vereinfachen“, verspricht Bürgermeisterin Marion Holthaus.

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Die Baustelle in Preyersmühle führt besonders im Berufsverkehr zu Beeinträchtigungen. Foto: Dirk Hohlmann