Flagge zeigen für den Frieden: Auch in Wermelskirchen wird in dieser Woche wieder die Flagge der „Mayors for Peace“ – der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden - vor dem Bürgerzentrum in der Telegrafenstraße wehen. Traditionell ist der Flaggentag der „Mayors for Peace“ am 8. Juli, weshalb auch Bürgermeisterin Marion Holthaus pünktlich die Flagge hissen hat lassen.
In diesem Jahr rufen die teilnehmenden Städte am Flaggentag zu nuklearer Abrüstung und Frieden aus, weil sich der Abwurf der Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki in diesem Jahr zum 80. Mal jährt. Viele Menschen damals erlebten in beiden Städten das unbeschreibliche Grauen eines Atombombenabwurfes. In Hiroshima starben etwa 90.000 Menschen sofort oder erlagen in den folgenden Monaten ihren Verletzungen. Etwa 80 Prozent der Häuser wurden zerstört oder stark beschädigt. In Nagasaki wurden mit dem Abwurf der Bombe etwa 60.000 Menschen sofort getötet. Die Überlebenden waren radioaktiver Strahlung ausgesetzt, was zu einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten wie Brust-, Schilddrüsen-, Lungen- und Blutkrebs führte.
Seither warnen die Überlebenden dieser Katastrophe vor den Folgen des Einsatzes von Nuklearwaffen. In Deutschland setzen auch in diesem Jahr am 8. Juli vor den Rathäusern mehr als 600 Städte mit dem Hissen der „Mayors for Peace“-Flagge ein klares Bekenntnis für die nukleare Abrüstung und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit.
„Vor 80 Jahren wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit eine Atomwaffe eingesetzt. Wir als ‚Mayors for Peace‘ fühlen uns der Mahnung der Überlebenden verpflichtet: Nie wieder dürfen diese grausamen Massenvernichtungswaffen zum Einsatz kommen. Atomwaffen bedrohen unsere Sicherheit. Es darf kein neues nukleares Wettrüsten geben“, sagt Bürgermeisterin Marion Holthaus. „Die meisten Menschen sind in Friedenszeiten aufgewachsen und verfolgen deshalb die Entwicklungen in der Welt mit fühlbarer Sorge und auch mit großem Entsetzen. Atomwaffen sind eine Bedrohung für die Menschheit. Wir brauchen Verständigung und Vertrauen statt Aufrüstung und Abschreckung“, fügt die Bürgermeisterin hinzu. „Als ‚Mayors for Peace‘-Stadt möchten wir in Wermelskirchen deshalb ein sichtbares Zeichen gegen Krieg, für ein friedvolles Zusammenleben und für unsere Demokratie setzen. Wermelskirchen ist eine Stadt, in der es ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, ein echtes Miteinander, Solidarität und ein riesiges Engagement für die wichtigen Dinge im Leben gibt. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen und auch, wie wichtig es ist, dass wir hier sicher leben können.“
„Die Atomwaffen sind eine Bedrohung für die Menschheit. Wir brauchen Verständigung und Vertrauen statt Aufrüstung und Abschreckung“, so die Mahnung der „Mayors for Pearce“, die deshalb die Flaggen hissen, um ein Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen zu setzen.
Wer sind die „Mayors for Peace“:
Die Organisation „Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für Frieden“ ist ein unparteiisches, internationales Friedensnetzwerk, das 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima gegründet wurde. Heute gehören mehr als 8480 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern, darunter 900 aus Deutschland, diesem weltweiten Netzwerk an, das sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen einsetzt, aber auch aktuelle Themen aufgreift, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Etwa 600 Städte und Gemeinden beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag. Wermelskirchen ist seit 2019 Mitglied bei „Mayors for Peace“.
Was ist der Flaggentag:
Am Flaggentag erinnern die „Mayors for Peace“ an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“