Ein Einsatz ist bei der Bilanz der Feuerwehr Wermelskirchen für das Jahr 2024 besonders in Erinnerung geblieben: Das Feuer im Dachstuhl der Kattwinkelschen Fabrik über den Räumen der Stadtbücherei. Dieser Brand schlug als einziger Großbrand in der Statistik zu Buche, zu dem die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen im vergangenen Jahr ausrücken musste. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den Torsten Raspe auf der jährlichen Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr im Bürgerzentrum vortrug. Die Sankt-Florians-Jünger erlebten eine gelungene Versammlung, die über die jährlichen Ehrungen und Beförderungen hinaus im Zeichen von Verabschiedungen und mehrfachem tosenden Applaus geprägt war.
Einsatzzahlen steigen im Vergleich zum Vorjahr an: Im vergangenen Jahr verzeichnete die Feuerwehr insgesamt 703 Einsätze im Rahmen des Brandschutzes (2023: 602). Zu denen zählen auch die Hilfeleistungen, wie sie die Feuerwehr beispielsweise bei Verkehrsunfällen erbringt: Mit 513 solcher Einsätze machten sie das Gros der Arbeit im Bereich des Brandschutzes aus (2023: 459).
Löschen musste die Feuerwehr in Wermelskirchen im vergangenen Jahr insgesamt 45 Brände – die meisten davon glücklicherweise Kleinbrände (40 an der Zahl), bei denen eine Ausweitung zu einem größeren Feuer verhindert werden konnte. In 2023 waren es insgesamt noch 37 Brände, zu denen die Feuerwehrleute alarmiert wurden.
Der Rettungsdienst: In 2024 rückte der Rettungsdienst zu insgesamt 5040 Einsätzen (2023: 6504) aus, davon waren 760 Fehleinsätze. Der Rettungsdienst war zu 5937 Fahrten unterwegs: 688 Krankentransporte, 1403 Fahrten des Notarzteinsatzfahrzeugs (NEF) sowie 2303 Fahrten mit dem Rettungstransportwagen (RTW)-1 und 1543 mit dem RTW-2.
Veränderungen und Abschiede: Als eine „Hauptversammlung, die geprägt ist von Veränderung“ bezeichnete Wehr- und Amtsleiter Holger Stubenrauch die Sitzung im Bürgerzentrum. Damit hob der Feuerwehrchef auf Verabschiedungen und neue Gesichter im „Wermelskirchener Feuerwehrkosmos“ ab. So gestand Bürgermeisterin Marion Holthaus ein, dass sie einen „Kloß im Hals“ habe. Denn: Für sie war es das letzte Grußwort an eine Brandwehrhauptversammlung als Stadtspitze.
Vorgeblich zum letzten Mal hielt Torsten Raspe auf seine bekannt-humorige Weise den Jahresbericht 2024. Der Grund: „Torsti von der Feuerwehr“, wie Raspe in Wermelskirchen bekannt ist, verlässt als hauptamtlicher Brandbekämpfer Ende Mai die Feuerwehr in den verdienten Ruhestand. Seit Jahrzehnten sorgt Torsten Raspe bei der Feuerwehr-Hauptversammlung für einen Jahresbericht, dem es an Humor nicht mangelt, wofür ihm Wehrleiter Holger Stubenrauch, sein Stellvertreter Ingo Mueller und Löschzug-1-Gruppenführer Stephan Meier ihren Dank aussprachen. Während Raspe beteuerte, dass er nun wirklich zum letzten Mal den Jahresbericht gehalten habe, hielt Stephan Meier dagegen: „Darüber reden wir noch mal, schließlich hast Du diese Veranstaltung mit Deinem Jahresrückblick seit gefühlt hundert Jahren begeistert."
Der Förderverein: Ebenfalls zum letzten Mal sprach Helga Loepp für den Feuerwehr-Förderverein. Unmittelbar vor der Hauptversammlung hatte der getagt und den 55-jährigen Peter Kreft zu ihrem Nachfolger gewählt. Helga Loepp hatte bereits im Vorfeld angekündigt, aus Altersgründen nicht mehr als Vorsitzende zu kandidieren. Auch damit endet eine Ära, denn Helga Loepp hatte dem Vorstand des Fördervereins seit seiner Gründung 1996 ununterbrochen erst als stellvertretende Vorsitzende und dann als Vorsitzende angehört.
Wie Helga Loepp und Peter Kreft erläuterten verfüge der Förderverein über 78.000 Euro, die den Sankt-Florians-Jüngern zu Gute kämen. In 2024 hat der Förderverein demnach rund 12.000 Euro ausgeschüttet, in 2025 sollen es 20.000 Euro sein. Ein Gros fließt in die Ausstattung der Gerätehäuser. Haben die Löschzüge einen Bedarf, der aus den Standardbudgets nicht zu finanzieren ist, können sie beim Förderverein einen Antrag stellen. Darüber hinaus stehen dank einer Großspende über 50.000 Euro der Tente-Stiftung für spezielle Ausbildungs- und Übungsmaßnahmen bereit, die ohne dieses Geld nicht in Wermelskirchen umsetzbar wären.
Erstmals zu Gast bei einer Feuerwehr-Hauptversammlung war Kreisbrandmeister Manuel Packhäuser, der sein Amt zu Jahresbeginn angetreten hatte. „Krisen und Katastrophen kennen keine kommunalen Grenzen“, betonte der 41-Jährige und bezeichnete eine interkommunale Zusammenarbeit der Feuerwehren bei Großlagen als „elementar und unerlässlich“.
Ehrungen Vorbild und mehr als nur ein Beispiel für das gelebte Feuerwehr-Leitmotiv „Retten, löschen, bergen, schützen" unter dem Motto „Einer für alle, alle für einen - Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" ist Fritz Molitor, der auf der jüngsten Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr für seine 60-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Er erhielt die Sonderauszeichnung des Verbandes der Feuerwehr (VdF) in Nordrhein-Westfalen.
Ebenfalls seit sechs Jahrzehnten gehört Jürgen Bergmann der Feuerwehr in Wermelskirchen an. Er konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen und bekommt seine Ehrung ebenso wie alle anderen nicht anwesenden Jubilare nachgereicht.
Weitere Ehrungen gingen an: Jürgen Socha, Detlev Odendahl und Gunnar Wellen (alle seit 50 Jahren dabei), Sven Katerndahl, Frederik Molitor, Jürgen Röttelbach, Frank Grünweller, Jörg Kirschsieper, Achim Schmitz, Stefan Steinhaus, Ralph Sichelschmidt, Frank Blasberg, Jörg Mommer und Ralf Rauchel (alle 40 Jahre), Sven Kampernaus und Torsten Raspe für 35 Jahre aktiven Dienst sowie Fabian Ritter, Dominic D. Molinas, Florian Burghoff, Sebastian Engelke und Mark Zulauf für 25-jährigen Einsatz als Feuerwehrmann.
Beförderungen Belohnung und Wertschätzung von Engagement und Einsatzbereitschaft im Ehrenamt sind die Beförderungen bzw. Ernennungen. Denn: Die jeweiligen Brandbekämpferinnen und Brandbekämpfer haben in ihrer Freizeit Lehrgänge absolviert, Prüfungen bestanden und Fortbildungsveranstaltungen besucht, um die Voraussetzungen zu erfüllen. Nicht zuletzt waren sie auch regelmäßig zur Stelle, wenn eine Alarmierung zum Ausrücken gerufen hat.
Freuen durften sich über ihre Beförderungen folgende Feuerwehrleute: Jan Luca Schadt (Stadtbrandinspektor), Detlef Schwarz (Brandoberinspektor), Sven Kampernaus (Brandinspektor), Matthias Stein und Max Lietzau (Hauptbrandmeister), Simon Huckenbeck, Tim Schwanke, Jens Vieth, Florian Burghoff und Tim Blaschek (alle Oberbrandmeister), Tobias Gierse, Markus von den Eichen und Jerome Gerard (alle Brandmeister), Max Fuhr, Florian Esser, Lara Fink und Justin Teuber (Unterbrandmeister und Unterbrandmeisterin), Annabell Eichholz und Tom Björn Wittkopf (Hauptfeuerwehrfrau und -mann), Jonathan Gooßens, Daniel Schmitz, Yanic Bosbach, Celine Hacke und Timo vom Stein (Oberfeuerwehrmann/-frau), Daniel Jakobi, Joel Blume, Thorben Olek, Fiona Doreen Glaser, Leana Alessia und Louisa Marie Koch, Ute Bever, Nathaly Kaden, Lara Nowak und Nicole Köpsel (Feuerwehrmann/-frau) sowie als Feuerwehrmann-Anwärter Phil Schiffler und Benny Sablotny.
Für die kommenden sechs Jahre in Sonderfunktionen berufen und ernannt sind als stellvertretender Zugführer für den Löschzug-3 Matthias Dietrich, Max Lietzau als Gruppenführer und Helmut Preyer als stellvertretender Gruppenführer (beide Löschgruppe Eipringhausen) sowie Jan Niklas Puschinski, Jonathan Gooßens, Gordon Jakoby, Zina Hacke, Celine Hacke (alle Jugendfeuerwehrwarte bzw. -wartinnen) sowie Nicole Köpsel und René Lenz (beide Psycho-Soziale Unterstützung (PSU).
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