Lösung für Schulmittagessen ist gefunden

Erstellt von Stephan Singer |

Auch wenn noch an ein paar wenigen Feinheiten bei den Abläufen gearbeitet wird, ist jetzt klar: Es gibt eine Lösung für das Mittagessen in der Mensa von Sekundar- und Gesamtschule. Allein bei einem Tag des „Probe-Essens“ waren 133 Schülerinnen und Schüler vorangemeldet, 110 Mahlzeiten gaben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Bergisch Land an diesem Tag schließlich aus.

Mit Erfolg, wie die positive Resonanz der Kinder zeigte. Sie genossen ihr Nudelgericht mit Beilagensalat sichtlich. Ob er denn auch den Joghurt als Nachtisch dazu bekomme, fragte Niklas, Schüler einer fünften Klasse an der Gesamtschule, und konnte sich freuen. „Ja, der gehört dazu“, lautete die Antwort von Sarah Wedding vom Lebenshilfe-Team.

Die Kosten pro Mahlzeit: 4,50 Euro. Wasser als Getränk dazu ist gratis. Damit ist es gelungen, den Betrag in dem Rahmen zu halten, den die Eltern sich gewünscht hatten. Nach einer Preiserhöhung zum Schuljahresbeginn mussten die Eltern pro Mittagstisch für ihre Kinder über sechs Euro zahlen. Entsprechende Beschwerden hatte es gegeben und die Nachfrage nach dem Mittagessen war deutlich gesunken: von rund 100 Mahlzeiten auf nur noch 40.

Beim vorherigen Konstrukt hatte eine Catering-Firma das Essen geliefert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe lediglich die Ausgabe übernommen. Ab dem kommenden Schuljahr übernimmt die Lebenshilfe den Mittagstisch komplett – sie kocht das Essen vor, in der Schule wird es in Konvektomaten erwärmt. Damit das Lebenshilfe-Team weiterhin auch den sogenannten „Kiosk“ betreuen kann, wurde der nun neben der Essensausgabe in der Mensa platziert. Bis zum Ende des laufenden Schuljahrs ist auch noch das Catering-Unternehmen beteiligt.

„Lange“ Unterrichtstage sind an der Gesamtschule am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, an der Sekundarschule montags, dienstags und donnerstags. Die Ausgabe und das Essen erfolgt täglich in zwei „Schichten“, mit je zwischen 50 und 60 Schülerinnen und Schüler, damit sie alle in der Mensa Platz finden. In den Mittagspausen verweilen die Kinder etwa 20 bis 30 Minuten in der Mensa zum Essen – danach ist dann noch Zeit für den Schulhof.

Während der Montag zum „Pizza-Tag“ werden soll, gibt’s es dienstags Nudelgerichte. Auch Eintöpfe, Schnitzelbrötchen mit Kartoffelsalat oder Suppen sind vorgesehen und im geplanten Budgetrahmen möglich.

„Nach unserer Wahrnehmung liegt die Schmerzgrenze bei den Eltern zwischen fünf und sechs Euro. Aufgrund des Preisgefüges seit Beginn des aktuellen Schuljahrs ist deshalb die Nachfrage bei dem Mittagstisch sehr zurück gegangen“, berichtet Joanna Licht, kommissarische Leiterin der Gesamtschule. Das sei gar nicht in ihrem Sinn: „Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, dass die Mensa zukünftig auch mehr von Schülerinnen und Schülern über die sechste Jahrgangsstufe hinaus genutzt wird.“ Dafür arbeiten die Akteure auch an der Attraktivität des Mittagstisches: Während die Lebenshilfe zurzeit lediglich ein Gericht pro Tag anbietet, soll es in Zukunft eine Auswahl geben. Deshalb dient die Zeit bis zu den Sommerschulferien dazu, den möglichst genauen Bedarf zu prüfen und zu erfahren, welche Gerichte den Geschmack der Schülerinnen und Schüler treffen.

Für ein besonderes Schmankerl sorgt der Kinderschutzbund Wermelskirchen. Er unterstützt den Mittagstisch mit Obst. Beliebt bei den Kindern sind Äpfel, Bananen und Mandarinen – auch Erdbeeren, erfuhr der Vorsitzende Ludwig Fein, der sich ebenfalls vom guten Gelingen des „Probe-Essens“ überzeugte. Genauso hat der „Radieschen“-Verein bereits finanzielle Unterstützung zugesagt.

„Wir konnten eine Lösung finden, weil wir miteinander gesprochen und sich die Beteiligten an einen Tisch gesetzt haben“, berichtet Joanna Licht: „Wir kalkulieren zukünftig mit rund 150 Mittagessen täglich.“

Nicht weniger glücklich ist Bürgermeisterin Marion Holthaus, die die Gespräche gemeinsam mit dem zuständigen Dezernenten Stefan Görnert und dem Schulamt intensiv begleitete: „Ich bin sehr froh, dass eine Lösung entwickelt wurde, die allen Beteiligten – allen voran den Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern – hilft.“

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Schülerinnen und Schüler an der Essensausgabe
Einen Beilagensalat und auch einen Joghurt als Nachtisch konnten sich die Schülerinnen und Schüler zu ihrem Nudelgericht an der Ausgabetheke holen. Foto: Stadt Wermelskirchen / Stephan Singer
Freude über gelungene „Probe-Essen“, die auch dazu dienten, die Abläufe zu optimieren (v.l.): die kommissarische Gesamtschulleiterin Joanna Licht, der Kinderschutzbund-Vorsitzende Ludwig Fein sowie Ronny Sonam-Günther, Sarah Wedding, Melina Hofsümmer und Szilvia Molnarne-Stal. Foto: Stadt Wermelskirchen / Stephan Singer
Nudelgericht für die Schülerinnen und Schüler
Während der Montag zum „Pizza-Tag“ werden soll, sind dienstags Nudelgerichte vorgesehen. Foto: Stadt Wermelskirchen / Stephan Singer