Die Stadt Wermelskirchen trauert um Heinz Voetmann. Der ehemalige Bürgermeister und Ehrenbürger verstarb im Alter von 96 Jahren.

Heinz Voetmann prägte die Stadt besonders in seiner Zeit als Bürgermeister von 1969 bis 1994. Kein Bürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg amtierte länger als Heinz Voetmann.

In seine Amtszeit fielen die Gemeindegebietsreform Mitte der 1970er-Jahre und der Bau des Rathauses/Bürgerzentrums. Legendär und unvergessen ist Heinz Voetmanns Sprung ins Wasser: Zur Eröffnung des heutigen Quellenbades sprang er mit Frack und Zylinder gekleidet vom Sprungbrett in das Becken.

Von 1964 bis 1994 gehörte Heinz Voetmann dem Stadtrat an. Außerdem war er von 1975 bis 1990 Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. In den Wahlkreise Rhein-Wupper-Kreis II bzw. Rheinisch-Bergischer Kreis II wurde Heinz Voetmann direkt gewählt.

Heinz Voetmann gehörte der CDU an und war von 1967 bis 1989 Vorsitzender des Wermelskirchener Stadtverbandes der Christdemokraten, die ihn anschließend zum Ehrenvorsitzenden ernannten.

1994 beendete Heinz Voetmann seine politische Laufbahn und wurde für sein außergewöhnliches Engagement zum Ehrenbürger ernannt. Bis zuletzt interessierte sich Heinz Voetmann für die Geschicke der Stadt – wer seinen Rat suchte, fand bei ihm ein offenes Ohr. Unter anderem bei Festakt zum Jubiläum 150 Jahre Stadtrechte Wermelskirchen in 2023 war Voetmann Ehrengast.

Nachhaltigen Eindruck hat Heinz Voetmanns unermüdlicher Einsatz für das Vereinsleben in Wermelskirchen hinterlassen. Dadurch schrieben ihm die Menschen in Wermelskirchen stets ein hohes Maß an Bürgernähe zu.

„Er war der Bürgermeister meiner Kindheit – ein Mann, der mit Haltung, Klarheit und einem tiefen Sinn für Gemeinschaft das Leben in Wermelskirchen prägte“, sagt Bürgermeisterin Marion Holthaus. Heinz Voetmann habe stets vorgelebt, was Verantwortung bedeute: „Seine Werte und Worte haben mich nachhaltig beeindruckt.“ Auch ihre Amtszeit habe Heinz Voetmann mit wertvollen Ratschlägen begleitet.

Heinz Voetmann erblickte am 2. August 1928 in Kalkar das Licht der Welt. Er besuchte die Volksschule, absolvierte eine Werkzeugmacherlehre und 1951 die Meisterprüfung. Fortbildungen in Abendkursen ermöglichten ihm die Sonderreifeprüfung, wonach er am Berufspädagogischen Institut und an der Universität Köln in den 1950er-Jahren studierte. Nach erfolgreichen Prüfungen arbeitete Heinz Voetmann als Lehrer an Berufs- und Berufsfachschulen, zuletzt als Studiendirektor.

Durch den Tod von Heinz Voetmann, von dem die Stadt mit großem Bedauern erfahren hat, ist Obi-Mitgründer Manfred Maus der einzige noch lebende Ehrenbürger Wermelskirchens.